Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 09: Unterschied zwischen den Versionen
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Verbissen lenkte Richeza das Ross durch den verharschten Schnee in die sternenlose Dunkelheit. | Verbissen lenkte Richeza das Ross durch den verharschten Schnee in die sternenlose Dunkelheit. | ||
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Zu Richezas Überraschung - und auch zu ihrer eigenen - kam keinerlei Widerspruch von Rifada auf die plötzliche Entscheidung ihrer Nichte. Sie brummte nur ein "Rondra sei mit dir!" und ritt dann selbst in firunwärtiger Richtung davon, wo irgendwo hinter einigen Meilen abgeernteter Bausch- und Praiosblumenfelder die Latifundias des Hauses Aranjuez beginnen mussten. Natürlich hätte sie auf ihr Entscheidungsrecht als ältere bestehen können, aber insgeheim gefiel ihr sogar, dass Richeza stets ihrem eigenen Kopf folgte. Da ihre Mutter, Madalena, eine Seele von Mensch gewesen war, und auch [[Alondo Joselito von Scheffelstein|Richezas Vater]] oder ihr Großvater [[Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein|Hesindian]] nicht unbedingt rebellische Charaktere waren, musste das Kind diese Halsstarrigkeit und seinen Trotzkopf wohl von ihr selbst - seiner Tante haben, was Rifada durchaus heimlich mit ein wenig Stolz erfüllte, sodass sich zum ersten Mal in dieser vermaledeiten Nacht so etwas wie ein kleines Lächeln in ihre Mundwinkel schlich. Der Gedanke an Belisetha ließ es jedoch sofort wieder verschwinden. Sie blickte noch einmal zum brennenden Kloster zurück. Was für ein unglückliches und unwürdiges Ende für so eine große Frau! | |||
Wenige Hundert Schritt weiter hatten zwei Reiter im Schutze der nachtschwarzen Dunkelheit die beiden sich voneinander trennenden Reiterinnen beobachtet, jedenfalls solange, wie ihre Silhouetten noch gut vor dem Feuerschein auszumachen gewesen waren. | |||
"Es sind die da Vanyas!", stellte der eine flüsternd fest. "Sie haben das Kloster niedergebrannt und fliehen jetzt!" | |||
"Ich glaube nicht, dass das Kloster wegen ihnen brannte. Hast du nicht diese fliegenden Feuerfunken, so groß wie brennende Vögel, bemerkt?", schüttelte Giordan Cronbiegler den Kopf und zog sein wärmendes Cape enger um die Schultern, da es ihn fröstelte. "Ich habe den Eindruck da war Zauberei im Spiel, auch wenn ich noch nie zuvor welche gesehen habe." | |||
"Was nun?", fragte sein Begleiter Garanos, einer der altgedienten Waffenknechte des [[Familia Harmamund|Hauses Harmamund]], der bis zur Fürstenkrönung Gwain von Harmamunds drei Jahre lang zu dessen Leibwache gehört hatte. "Welche von beiden verfolgen wir? Oder teilen wir uns auf? Wenn ja, dann folge ich der jüngeren, der kleinen Hübschen. Ihr folgt der Ogerfresse – aber passt auf, denn sie sieht auch so stark wie ein Oger aus. Ihre Oberarme sind ja fast so dick wie die Beine eines Ochsen!" | |||
"Nichts da!", schüttelte Giordan Cronbiegler den Kopf. Soweit kam es gerade noch, dass er sich als Zweitgeborener des reichsten Patriziers von Ragath irgendetwas von einem reisigen Mercenario sagen lassen musste. "Du reitest zurück und informierst Domna [[Morena Solivai von Harmamund|Morena]] über alles! Ich selbst folge der Kleinen! Wenn sie nach Ragath will, kann ich sie dort notfalls mit den Knechten meiner Famiglia dingfest machen. Diese Rifdada zu verfolgen, wäre für einen zu gefährlich. Sogar die Wilden machen einen Bogen um dieses Weibsstück. Domna Morena wird dir sagen, was weiter zu tun ist. Ich melde mich dann selbst oder per Boten, sobald ich weiß, wo die Kleine hin will." | |||
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