Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental Prolog: Unterschied zwischen den Versionen

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==Der erste Brief==
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|Text=Gernebruch, im Efferdmond 1033
''in dem einige Dokumente gesammelt sind, welche der geneigten Leserschaft zur Einstimmung auf die folgenden Kapitel dienen mögen.</center><br>
 
==Artikel ''Großes Rahjafest im Taubental!''==
 
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Erschienen in den [[Yaquirblick 35|Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 35]]
<br>Rondra [[Annalen:1033|1033]] BF (5 Hal II.)
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MAGNATENSCHAFT TAUBENTAL. Anlässlich des Hochfests der [[Tosch Mur|Tosch Murer]] Rahjaheiligen [[Santa Catalina|Catalina]] am 8. Travia strömen auch heuer wieder Hunderte von Rahjapilgern in das kleine Dörfchen [[Santa Catalina im Taubental|Taubental]] in der efferdwärtigen [[Grafschaft Waldwacht|Waldwacht]], um dem heiligen Spectaculum beizuwohnen. Die meisten von ihnen stammen aus den Dörfern und Weilern der Umgebung, doch auch aus anderen Grafschaften bricht das Volk auf, und selbst hier in Punin hat sich so manche Gläubige, den Rebstock in der Hand, bereits aufgemacht um gen Taubental zu wallfahrten.
 
Seit beinahe 500 Jahren pilgern Rahjagläubige zur Wirkungsstätte der Santa Catalina, Schutzpatronin der Tänzer, der Taubenzüchter und der Schönen Künste. Heute erhebt sich über dem Grab der Heiligen ein prachtvoller Klosterbau aus der Zeit der guten Eslamiden, in dem der [[Catalinenser]]orden die Tradition der Rahjaheiligen bewahrt und weiterlebt. Höhepunkt der Feierlichkeiten wird die ''Santa-Catalina-Prozession'' am 8. Travia sein, doch bereits in der Vorwoche gibt es viel zu erleben und zu sehen: Weinselige Feiern, Komödien, Gesang und Tanzreigen versprühen Fröhlichkeit, während der Wettstreit der Schönen Künste in diversen Kategorien ausgefochten wird. Die eng mit dem Catalina-Kult verbundenen [[Familia Vivar|Familias Vivar]] und [[Familia Colombi|Colombi]] richten zudem eine Levthansjagd für Personen von Stand aus.
 
Doch nicht nur fromme Rahjasjünger fahren gen Taubental. Auch Phexgesellen ist Santa Catalina im Taubental eine Reise wert, denn die Woche vor dem Hochfest ist auch Jahr-Markt im unterhalb des Klosters gelegenen Dorf. Unter dem Rahjafrieden verkaufen die einheimischen Feinhandwerker, allen voran die Glasbläser, Bildschnitzer, Tuchsticker und Parfumeure, ihre erhabenen Kunstwerke, zwergische Gold- und Silberschmiede präsentieren ihr Geschmeide, und Händler aus nah und fern versuchen, ihre feinen Tuche, kostbaren Öle, und allerlei rahjagefällige Hilfsmittelchen zu verkaufen. Sogar manch elfischer Instrumentenbauer fährt aus den Auen heran, um eine perlenverzierte Laute gegen ihr Gewicht in Gold oder einen Kuss einzutauschen. Es braucht nicht eigens erwähnt zu werden, dass Spielleute, Gauklerinnen, Marketender, Questadorinnen und anderes Fahrendes Volk diesem bunten Treiben nicht fern bleiben.
 
Der Rahjafrieden hat in der Vergangenheit auch immer wieder die [[Nobleza]] des Tosch Mur, der nördlichen [[Grafschaft Südpforte|Südpforte]] und der mittäglichen Grafschaften des Herzogtums Nordmarken zusammengeführt, um den Lustbarkeiten beizuwohnen und nebenbei, bei einem Becher guten Weines, die hohe und niedere Politik zu bereden.
 
''[[Zafira Almanzor]]''
 
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''An den höchst ehrenwerten Dom [...].


''Werter Freund!
==Artikel ''Schändlicher Raubmord in der Streitturmstadt!''==


''Ich schreibe Euch diese Zeilen im nordmärkischen Exil, doch ich brenne darauf, in meine geliebte almadanische Heimat zurückzukehren. Da Ihr für gewöhnlich gut unterrichtet zu sein pflegt, ist euch gewiss zu Ohren gekommen, dass der Junker [[León de Vivar|León von Vivar]], ein schamloser Wüstling und Domjuan, im vergangenen Frühjahr die Herrschaft über das [[Baronie Taubental|Taubental]] an sich gerissen hat. Dabei mordete er zu [[Castillo Chellara|Chellara]] nicht nur kaltblütig die rechtmäßige Baronin, deren traviaheilige Gastfreundschaft schändlich missachtend, sondern erdolchte auch hinterrücks ihren kleinen Bruder.
[[Bild:Yaquirblick-Logo.jpg|center|500px|]]


''Seitdem hat dieser Trunkenbold und Leichtfuß in seiner Raubgier, anstatt die Regierungsgeschäfte der Baronie zu ordnen, den braven Jungfrauen des Taubentals nachgestellt, die Keller der gemeuchelten Baronin - Marbo sei ihrer Seele gnädig - geplündert, die Kassen der Baronie nahe an das Falliment gebracht, seine Unfreien bewaffnet und in landesferne Heerzüge gesandt, sowie durch unzählige weitere Akte seine allgemeine Unwürde bewiesen. Ein solcher Mann hat jede Ehre verwirkt.
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Erschienen in den [[Yaquirblick 35|Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 35]]
<br>Rondra [[Annalen:1033|1033]] BF (5 Hal II.)
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''Sein Gewaltregiment über das Taubental hat er nur aufrecht erhalten können, weil seine Schwester Delilah am Puniner Hofe ist und ihren Mund nahe am Ohr des falschen Kaisers [[Hal II.|Selindian]] hat. Von Ihrer Kaiserlichen Majestät, der der wahren Kaiserin [[Rohaja von Gareth]] jedoch habe ich die Bestätigung erhalten, dass ich, als alleiniger überlebender Spross der rechtmäßigen [[Familia von Alstingen|Baronsfamilie derer von Alstingen]], mit Fug und Recht Baron im Taubental bin. Mit Freude füllte sich mein Herz und mit Tränen meine Augen, als ich den Spruch der Kaiserin vernahm. Denn wie Ihr wisset, ist es beruhigend, das Recht auf seiner Seite zu haben, PRAios zum Wohlgefallen, doch ist es bedrückend zu wissen, dass die Kaiserin keinen ihrer Krieger entbehren konnte, um dem Recht zur Durchsetzung zu verhelfen, RONdra voran.  
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REICHSSTADT TALADUR. Während die Reichscapitale [[Punin]] noch wie betört von den neuntägigen Feierlichkeiten zu Ehren der Hochzeit SKM [[Hal II.]] mit der IKM [[Tulameth saba Malkillah|Tulameth von Unau]] ist und mit staunendem Blick die Schau der K. u. K. Regimenter auf der [[Schwanenhöh]] verfolgt, die der K. u. K. Marschall [[Gwain von Harmamund]] wider die barbarischen [[Ferkina|Ferkinaten]] führen wird (s. Leitartikel dieser Ausgabe), hat sich zu [[Taladur]], der Stadt der Streittürme, ein abscheulicher Raubmord ereignet.


''Nun gilt es, nicht länger stillschweigend zuzusehen, wie im Taubental das Recht mit Dom Leóns Reitstiefeln getreten wird. Ich bin Willens, im Namen des Rechts und im Namen der Kaiserin, die Baronie Taubental wieder ihrer rechtmäßigen Bestimmung zuführen. Drum bitt' ich Euch, teurer Freund, um Eure Unterstützung. Sammelt Eure Getreuen und fahret hin zur [[Castillo Adamantia|Feste Adamantia]] in der [[Baronie Schelak]], wo ich Euch am ersten Travia, dem Tag der Heimkehr, erwarten will.  
Die Edeldame [[Travina de Bejar y Berg]], letzte bekannte Nachfahrin der Baronin [[Alena de Bejar|Alena im Taubental]], wurde am Morgen des 17. Rondra tot in ihrer Kammer im Streitturm der Familia ihres seligen Gemahls, des an den Folgen der [[avwik:Dritte Dämonenschlacht|III. Dämonenschlacht]] gestorbenen Kriegshelden Dom [[Murcio von Taladur ä. H.]] - seinerseits älterer Bruder Sr. Excellencia des Reichskanzlers -, aufgefunden. Zunächst konnte keine unnatürliche Todesursache festgestellt werden. Wie Domna [[Contessina Amazetti]], Subcommandantin der Taladurer Wehr, im Gespräch mit unserer Korrespondentin erläuterte, erhärtete sich jedoch alsbald der Verdacht auf einen Mord anhand dreier Indizien: erstens, die für eine 38-jährige Frau zwar zarte, aber keinesfalls kränkliche Konstitution der Domna Travina; zweitens, ein zerborstener Kristallbecher mit Resten einer bislang nicht identifizierten Flüssigkeit und drittens, das Fehlen von Barschaft und Schmuckstücken der Toten sowie eines beträchtlichen Teils des Tafelsilbers der [[Familia von Taladur ä. H.]], welches in der Nähe ihrer Kammer aufbewahrt worden war.


''Sprechet mit niemandem über diesen Brief, auch nicht mit Euren Reisigen. Verbrennt diesen Brief, nachdem Ihr ihn gelesen habt. Reiset bedeckt, und zeiget nicht zu viele Waffen, und wenn man Euch fragt: 'Wohin des Wegs, edler Herr?', so sagt, wie es am Tag der Heimkehr üblich ist: 'Einen Freund zu besuchen im [[Culminger Land]].' So werdet Ihr wenig Argwohn erregen. Erreichet Ihr aber das Tor der Feste Adamantia und man fragt Euch nach Eurem Begehr, so gebt zur Antwort: 'Mit einem Freund heimzukehren.' Und man wird Euch passieren lassen.
Wie unsere Korrespondentin durch eigene Investigationen in Erfahrung bringen konnte, hatten seit dem vergangenen Rahjamond zwei offensichtliche Hochstapler die Gastfreundschaft der Familia von Taladur in Anspruch genommen, indem sie sich als ehemalige Geliebte und Bankertsohn des seligen Dom Murcio ausgaben. Die beiden, eine Frau in den späten Dreißigern und ein schmächtiger Jüngling von 20 Sommern, waren am Morgen der Tat auf gestohlenen Rössern ebenfalls verschwunden. Besagte Rösser wurden herrenlos auf der Königsstraße nach [[Jennbach]] von der Garde wieder eingefangen. Von den Reitern und dem Diebesgut fehlte jede Spur. Auch bleibt ein Rätsel, wie die flüchtigen Mörder an eine gewisslich auf dem [[avwik:Wehrheimer Index|Index Wehrheimium]] stehende tödliche Tinktur gelangten.


''Ich erwarte Euch.
Unklar ist auch, auf welche Weise die Schurken ihr falsches Spiel über Wochen aufrecht erhalten konnten. Der greise [[Soberan]] [[Borassimo von Taladur ä. H.|Borassimo von Taladur zu Taladur]] zeigte sich bestürzt über den tragischen Tod seiner Schwiegertochter. Vermutungen, bei dem flüchtigen Jüngling könne es sich tatsächlich um einen unehelichen Sohn des verblichenen Dom Murcio handeln, sprach der Reichsritter jeglichen Wahrheitsgehalt ab: "Von all meinen Kindern führte mein Murcio das travia- und rondragefälligste Leben." Zu der Frage, warum man die beiden Betrüger dann überhaupt im Familienturm aufgenommen habe, schwieg sich Dom Borassimo hartnäckig aus.  


''Vivat Almada! Vivat Rohaja!
Indes konnte eine Stellungnahme seines jüngsten Sohnes, Sr. Excellencia des Reichskanzlers [[Rafik von Taladur ä. H.]], erlangt werden: „Eine eher unappetitliche Geschichte, die mir das Naschen von Punipan vorerst verleidet hat. Denn einer Mandelblüte gleich war mir die Edeldame Travina erschienen: früh zu fragiler Schönheit erblüht und im Moment vollendeter Pracht vom Wind der Ewigkeit davongetragen. Traurig und wehmütig stimmt mich der Vorfall und lehrt uns doch eines: Niemals darf man Hochstaplern oder Aufschneidern sein Vertrauen schenken. Doch werden die Übeltäter ihrer gerechten Strafen nimmermehr entkommen!


''R. v. A.|Quellenangabe=Versiegelter Brief an diverse [[Disente]]s, Angehörige des [[Rescendiente|Hal'schen Heldenadels]] und/oder Feinde der [[Familia Vivar]]
''[[Zafira Almanzor]]''
}}
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==Der zweite Brief==
==Ein Brief aus den Nordmarken==
{{Quelle
{{Quelle
|Text=Santa Catalina im Taubental, im Efferdmond des 1033ten Götterlaufes nach dem Falle des Hunderttürmigen Bosparan
|Text=Gernebruch, im Efferdmond 1033


''[[León de Vivar|León VI. Cariñoso Djerid Said Dhachmani de Vivar y Vivar]], Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]], Mitglied der [[Loge vom goldenen Strome beider Yaquirien]] entbietet [...] seinen Gruß.
''An den höchst ehrenwerten Herrn [...].


''Freude und Eintracht durch die liebliche Domna RAHJA.
''Werter Freund!


''Mögen die Zeiten auch bitter und stürmisch sein, so gibt es doch immer wieder Momente der Freude und der Heiterkeit. So ist es mir ein ausgesprochenen Vergnügen, Euch einzuladen zur Feier des Hochfests der [[Santa Catalina]], welches in diesem Götterlauf auf den 11ten Tag des Traviamonds zu [[Santa Catalina im Taubental]] begangen wird.  
''Ich schreibe Euch diese Zeilen im nordmärkischen Exil, doch ich brenne darauf, in meine geliebte almadanische Heimat zurückzukehren. Da Ihr für gewöhnlich gut unterrichtet zu sein pflegt, ist euch gewiss zu Ohren gekommen, dass der Junker [[León de Vivar|León von Vivar]], ein schamloser Wüstling und [[Juan de Vivar y Taladur|Domjuan]], im vergangenen Frühjahr die Herrschaft über das [[Baronie Taubental|Taubental]] an sich gerissen hat. Dabei mordete er zu [[Castillo Chellara|Chellara]] nicht nur kaltblütig die rechtmäßige Baronin, deren traviaheilige Gastfreundschaft schändlich missachtend, sondern erdolchte auch hinterrücks ihren kleinen Bruder.


''Nicht nur würdet Ihr mit Eurem Erscheinen Abt [[Bonaventura XII. Colombi|Bonaventura]] und meiner Wenigkeit eine große Freude bereiten. Ihr werdet im Taubental auch Erbauung für Leib und Seele finden - bei der heiligen Prozession, den Tänzen der [[Catalinenser]], der Levthansjagd, dem Wettstreit der Schönen Künste und all den anderen Lustbarkeiten, die allesamt in der Vorwoche des Heiligen Tages vonstatten gehen werden. Bedenket endlich auch dies: Während der Oktav [der acht Tage vor dem Feiertag] ist im Taubental Jahr-Markt, und ein jeder Mann und ein jedes Weib mag auf dem Pilgerfeld Handel treiben, wie es ihm gefällt.  
''Seitdem hat dieser Trunkenbold und Leichtfuß in seiner Raubgier, anstatt die Regierungsgeschäfte der Baronie zu ordnen, den braven Jungfrauen des Taubentals nachgestellt, die Keller der gemeuchelten Baronin - Marbo sei ihrer Seele gnädig - geplündert, die Kassen der Baronie nahe an das Falliment gebracht, seine Unfreien bewaffnet und in landesferne Heerzüge gesandt, sowie durch unzählige weitere Akte seine allgemeine Unwürde bewiesen. Ein solcher Mann hat jede Ehre verwirkt.


''Wenn Ihr ins Taubental reiset, mein Bestester, werdet Ihr es also nicht bereuen, sintemalen es eine prächtige Gelegenheit ist um nach Herzenslust zu prassen, zu lachen, Neuheiten auszutauschen, Einkäufe für die Liebsten zu tätigen, zu tanzen, zu trinken und - in RAHjas Namen! - einmal Fünfe gerade sein zu lassen.
''Sein Gewaltregiment über das Taubental hat er nur aufrecht erhalten können, weil seine Schwester [[Delilah Dhachmani de Vivar|Delilah]] am Puniner Hofe ist und ihren Mund nahe am Ohr des falschen Kaisers [[Hal II.|Selindian]] hat. Von Ihrer Kaiserlichen Majestät, der wahren Kaiserin [[Rohaja von Gareth]] jedoch habe ich die Bestätigung erhalten, dass ich, als alleiniger überlebender Spross der rechtmäßigen [[Familia von Alstingen|Baronsfamilie derer von Alstingen]], mit Fug und Recht Baron im Taubental bin. Mit Freude füllte sich mein Herz und mit Tränen meine Augen, als ich den Spruch der Kaiserin vernahm. Denn wie Ihr wisset, ist es beruhigend, das Recht auf seiner Seite zu haben, PRAios zum Wohlgefallen, doch ist es bedrückend zu wissen, dass die Kaiserin keinen ihrer Krieger entbehren kann um dem Recht zur Durchsetzung zu verhelfen, RONdra voran.  


''Hochachtungsvoll, Dom [...], bleibe ich Euer ergebener Diener und treuer Freund
''Nun gilt es, nicht länger stillschweigend zuzusehen, wie im Taubental das Recht mit Herrn Leóns Reitstiefeln getreten wird. Ich bin Willens, im Namen des Rechts und im Namen der Kaiserin die Baronie Taubental wieder ihrer rechtmäßigen Bestimmung zuführen. Drum bitt' ich Euch, teurer Freund, um Eure Unterstützung. Sammelt Eure Getreuen und fahret hin zur [[Castillo Adamantia|Feste Adamantia]] in der [[Baronie Schelak]], wo ich Euch am ersten Travia, dem Tag der Heimkehr, erwarten will.


[Zeichen und Siegel des León de Vivar]|Quellenangabe=Rundschreiben des Dom León an befreundete und bekannte Adlige Almadas sowie anderer Reiche
''Sprechet mit niemandem über diesen Brief, auch nicht mit Euren Reisigen. Verbrennt diesen Brief, nachdem Ihr ihn gelesen habt. Reiset bedeckt, und zeiget nicht zu viele Waffen, und wenn man Euch fragt: 'Wohin des Wegs, edler Herr?', so sagt, wie es am Tag der Heimkehr üblich ist: 'Einen Freund zu besuchen im [[Culminger Land]].' So werdet Ihr wenig Argwohn erregen. Erreichet Ihr aber das Tor der Feste Adamantia und man fragt Euch nach Eurem Begehr, so gebt zur Antwort: 'Mit einem Freund heimzukehren.' Und man wird Euch passieren lassen.
}}


==[[Baronie Taubental]], Ende Efferd 1033 BF (Der dritte Brief)==
''Ich erwarte Euch.
===Zu [[Junkergut Vivar|Vivar]]===
 
'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Gualdo|Dom Gualdo]]
''Vivat Almada! Vivat Rohaja!
 
''R. v. A.|Quellenangabe=Versiegelter Brief an diverse [[Disente]]s, Angehörige des [[Rescendiente|Hal'schen Heldenadels]] und/oder Feinde der [[Familia Vivar]]}}


Der an der Tafel sitzende Dom [[Lodovico di Dalias|Lodovico von Dalias]], [[Administrador]] von Gut und Land Vivar, kratzte sich missmutig hinter dem linken Ohr. Das weinbefleckte und verschwitzte, vor unvordenklich langen Zeiten einstmals weiße Hemd hing offen herab und gab den Blick auf des Caballeros dicken Wanst frei, der in den langen und kalten Götterläufen in der Waldwacht immer runder und voller geworden war. Auch die dunkle Hose des Caballeros war mit Flecken übersät und nur das rechte Bein hatte seinen Weg in einen Stiefel gefunden, während das linke Bein nur in einem löchrigen Strumpf steckte und zwischen zwei Weinpfützen auf der Tafel lag.
==Ein Brief aus dem Yaquirtal==
'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Gualdo|dalias]]
 
Der an der Tafel sitzende Dom [[Lodovico di Dalias|Lodovico von Dalias]], [[Administrador]] von [[Junkergut Vivar|Gut und Land Vivar]] für den Baron im [[Baronie Taubental|Taubental]], kratzte sich missmutig hinter dem linken Ohr. Das weinbefleckte und verschwitzte, vor unvordenklich langen Zeiten einstmals weiße Hemd hing offen herab und gab den Blick auf des Caballeros dicken Wanst frei, der in den langen und kalten Götterläufen in der Waldwacht immer runder und voller geworden war. Auch die dunkle Hose des Caballeros war mit Flecken übersät und nur das rechte Bein hatte seinen Weg in einen Stiefel gefunden, während das linke Bein nur in einem löchrigen Strumpf steckte und zwischen zwei Weinpfützen auf der Tafel lag.


„Dein Name, Mädchen, ist also [[Yppolita di Dalias y las Dardas|Alveranis Gloria Yppolita di Dalias y las Dardas]]. Welcher Schelm hat Dir denn diesen Namen verpasst?" Dom Lodovico musterte die entfernte Base verächtlich und ließ einen Brief der Domna, den sie ihm just gereicht hatte, achtlos auf den Boden sinken.
„Dein Name, Mädchen, ist also [[Yppolita di Dalias y las Dardas|Alveranis Gloria Yppolita di Dalias y las Dardas]]. Welcher Schelm hat Dir denn diesen Namen verpasst?" Dom Lodovico musterte die entfernte Base verächtlich und ließ einen Brief der Domna, den sie ihm just gereicht hatte, achtlos auf den Boden sinken.
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==[[Baronie Taubental]], 30. Efferd 1033 BF==
==[[Baronie Taubental]], 30. Efferd 1033 BF==
===Auf einer Lichtung im [[Katzenwald]]===
===Auf einer Lichtung im [[Katzenwald]]===
'''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|Simanca]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|lasdardas]]


Rot flackernd brach sich das Licht des großen Lagerfeuers auf der Lichtung. Dunkel erhob sich jenseits davon das undurchdringliche Dickicht des Katzenwaldes. In ekstatischem Tanz und Reigen drehten sich leicht bekleidete Körper um die lodernden Flammen. Schleier und Westen waren längst gefallen, die Luft erfüllt von levthanscher Begeisterung.
Rot flackernd brach sich das Licht des großen Lagerfeuers auf der Lichtung. Dunkel erhob sich jenseits davon das undurchdringliche Dickicht des Katzenwaldes. In ekstatischem Tanz und Reigen drehten sich leicht bekleidete Körper um die lodernden Flammen. Schleier und Westen waren längst gefallen, die Luft erfüllt von levthanscher Begeisterung.
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„[[Santa Catalina]], zu Ehren der Rahja", raunte sie ihrer Schwester mit dunkler, samtiger Stimme ins Ohr. Schon trug der wilde Reigen sie hinfort, nahebei zu einer anderen Frauen und einem wohlgefälligen Bruder. Weiß aufblitzende Zähne und nackte Haut, begehrlich zog es sie zueinander. Wieso soviel Schönheit nur für sich behalten? Auch ihm flüsterte sie heiser vom Rahjafeste ins Ohr, neckte ihn mit der Zunge. Hielt sich an ihm fest, dass der Reigen ihr die Beute nicht fortreißen konnte. Am Rande der Lichtung warteten genug Schatten auf sie...
„[[Santa Catalina]], zu Ehren der Rahja", raunte sie ihrer Schwester mit dunkler, samtiger Stimme ins Ohr. Schon trug der wilde Reigen sie hinfort, nahebei zu einer anderen Frauen und einem wohlgefälligen Bruder. Weiß aufblitzende Zähne und nackte Haut, begehrlich zog es sie zueinander. Wieso soviel Schönheit nur für sich behalten? Auch ihm flüsterte sie heiser vom Rahjafeste ins Ohr, neckte ihn mit der Zunge. Hielt sich an ihm fest, dass der Reigen ihr die Beute nicht fortreißen konnte. Am Rande der Lichtung warteten genug Schatten auf sie...


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[[Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental Schelak 01|Schelak Teil 01]]}}
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