Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 07: Unterschied zwischen den Versionen

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Dennoch hofften die Magnaten, er wisse vielleicht mehr über den Aufenthaltsort seines Vaters, gerade wenn er den Praioten nahe stand. Und so beschlossen sie, zunächst Zafiro und auf dem Rückweg zum Castillo da Vanya seiner Tante Udinia einen Besuch abzustatten.
Dennoch hofften die Magnaten, er wisse vielleicht mehr über den Aufenthaltsort seines Vaters, gerade wenn er den Praioten nahe stand. Und so beschlossen sie, zunächst Zafiro und auf dem Rückweg zum Castillo da Vanya seiner Tante Udinia einen Besuch abzustatten.
Sie waren noch nicht lange aus Elenta heraus, als sie hinter einer Wegbiegung auf eine Handvoll Ferkinas stießen, die unbekümmert auf einem Hügel rasteten und eine Ziege ausnahmen, die sie zweifelsohne gestohlen hatten. Die sechs Männer konnten kaum nach ihren Waffen greifen, da hatte Domna Rifada den ersten bereits niedergeritten und einem zweiten mit dem Morgenstern den Schädel eingeschlagen. Die Barbaren schienen jedoch nicht gewillt, sich einfach abschlachten zu lassen. Sie sprangen auf ihre Bergpferdchen und trieben die Tiere rasch den Hügel hinan und in den Wald hinein, wohin die Magnaten ihnen mit den größeren Rössern nicht ohne Weiteres nachfolgen konnten. Einen noch holte Anzures Ballan mit einem mächtigen Hieb von seinem Pony, ehe eine der Söldnerinnen den Gestürzten kaltblütig erschlug. Drei Wilde aber entkamen, denen die Vanyadâlerin einige krude Beschimpfungen in ihrer eigenen Sprache hinterher rief.   
Beim Stammsitz der [[Familia von Elenta]] erlebten die Magnaten eine neuerliche Enttäuschung: Das Landhaus Domna Praiosmins war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, das Feuer hatte auf die Felder und Weiden übergegriffen und diese in eine schwarze, stinkende Aschewüste verwandelt. Das Unwetter hatte die Flammen gelöscht, aber hier und dort wanden sich noch immer Rauchsäulen aus den Trümmern des Palacios. Auch die benachbarten Gesindehütten und Höfe waren dem Brand zum Opfer gefallen, und weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Sie wollten schon umkehren, als eine der Mercenarias ein Mädchen erblickte, das sich zwischen den Mauerresten versteckte.
Als das Kind bemerkte, dass es entdeckt worden war, kletterte es über die Mauer und rannte mit bloßen Füßen über die kohlende Weide davon. Hätten die Söldner Böses im Sinn gehabt, wäre dies sein Tod gewesen. Nicht lange, und die Mercenaria hatte die Kleine eingeholt, die sich flehend und weinend mitziehen ließ. Älter als acht oder neun Götterläufe war sie gewiss nicht.
Es dauerte eine Weile, etwas Brauchbares aus dem verängstigten Kind herauszuholen, zumal es von Domna Rifadas barschem Verhörton nur noch weiter eingeschüchtert zu werden schien. Schließlich war es Dom Hernán, der dem Mädchen aufmunternd unter das Kinn fasste, es freundlich nach seinem Namen fragte und Anzures Ballan befahl, ihr etwas Brot und Käse aus ihrem Beutel zu reichen. Damit, womöglich mehr als mit den freundlichen Worten, gewann man das Vertrauen des hungrigen Kindes.
Bald wussten sie, dass die Bewohner des Anwesens sich vor einigen Tagen einen erbitterten Kampf mit den Ferkinas geliefert hatten, deren Überzahl jedoch offenbar nichts entgegenzusetzen gehabt hatten. Die Bergbarbaren hatten sämtliche Männer und Frauen niedergemetzelt, und auch die Kinder nicht verschont. In den Hals gebissen hätten die Ferkinas die Bewohner des Herrensitzes, erfuhren die Magnaten von dem schluchzenden Mädchen. Alles sei voller Blut gewesen, ja, durfte man dem Kind glauben, so hatten die Wilden das Blut ihrer Opfer sogar getrunken und ihnen die Herzen herausgerissen.
"[[Bâni Khadr#Die Sayadim Zhul|Sayadim Zhul]]", stieß Domna Rifada zwischen den Zähnen hervor, ohne die anderen darüber aufzuklären, was sie damit meinte. Nur drei Frauen hätten die Ferkinas mitgenommen, nachdem sie ihnen schreckliche Dinge angetan hätten, erzählte das Mädchen. Es selbst habe sich im Kellereingang hinter der offenen Tür versteckt und sei erst hervorgekommen, als das ganze Haus brannte. Sie hätte nicht gewusst, wohin, sagte die Kleine, und sei am Schöpfeimer in den Brunnen hinabgestiegen und habe sich erst am vorigen Tag getraut, wieder herauszuklettern.
Ob sie einen Zafiro kenne, fragte Dom Hernán, und das Mädchen nickte und weinte und sagte, die Ferkinas hätten den Hirten an ein Pferd gebunden und hinter sich her geschleift, bis er sich nicht mehr gerührt habe, weil er zwei von ihnen mit der Mistgabel erstochen habe, als sie sich über seine Tochter hermachten.
Eine Weile herrschte betroffenes Schweigen, selbst die Söldner starrten zu Boden oder in den wolkenverhangenen Himmel und schienen nur wenig Interesse zu haben, sich in der rauchenden Ruine nach Beute umzusehen. Schließlich bestimmte Domna Rifada, dass man das Mädchen mitnehmen und in Elenta unterbringen werde, schließlich könne man es nicht alleine hier zurücklassen. Dom Moritatio reichte dem Kind die Hand und hob es vor sich in den Sattel, wo er ihm leise tröstende Worte zuraunte.
Nun lag alle Hoffnung auf Tsacharias Schwester Udinia. Doch die sollten die Magnaten an diesem Tag nicht mehr erreichen.