Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 23: Unterschied zwischen den Versionen

Von Scheffelstein (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Von Scheffelstein (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 91: Zeile 91:
Der Alte nickte Rifada zu. "Kein Angriff gegen die Harmamund, solange wir nicht Beweise haben und Belisetha frei ist. Aber locken wir die Maus ruhig aus ihrem Loch. – Wem traut Ihr, wer wird uns, wird Euch in dieser Sache folgen, wer zürnt den Harmamunds?"   
Der Alte nickte Rifada zu. "Kein Angriff gegen die Harmamund, solange wir nicht Beweise haben und Belisetha frei ist. Aber locken wir die Maus ruhig aus ihrem Loch. – Wem traut Ihr, wer wird uns, wird Euch in dieser Sache folgen, wer zürnt den Harmamunds?"   


----
'''Autor:'''[[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Im ersten Moment wollte Rifada Hesindians Auslegung des Ganzen schon entrüstet zurückweisen - sie wusste doch, was sie mit eigenen Augen gesehen hatte!
Umso mehr sie aber darüber nachdachte, umso mehr schien es ihr doch denkbar, dass an seinen Vermutungen etwas dran sein könnte.  Schließlich hatte sie das Ganze nur aus fünfzig oder sechzig Schritt Entfernung gesehen.
Ihr kam wieder ein uraltes Gerücht aus ihrer eigenen Jugend in den Sinn, das damals in ganz Ragatien und Bosquirien über [[Aldea von Harmamund]], Moreans Mutter, im Schwange gewesen war. Man flüsterte damals, diese hätte zwei junge Maiden aus dem Dorfe Ciragad 'geopfert', indem sie sie Kanishkar, dem gefürchteten Nuranshâr des Wildenstammes der [[Bân Gassârah]] auslieferte, damit dieser im Gegenzug einen unheiligen Schamanenzauber über ihre geliebten Stiere sprach, um deren Zeugungskraft zu erhöhen und sie zu wahren Ungetümen von kolossaler Größe heranwachsen zu lassen.
Rifada hatte dieses Gerücht schon damals sofort geglaubt - die Stiere dar Harmamunds waren die größten weit und breit, und erst recht hatte sie es geglaubt, nachdem sie Kanishkar während ihrer Gefangenschaft im Lager von Khenubaal Pascha persönlich begegnet war - einer der furchteinflößendsten Menschen,  auf die sie je getroffen war.
Wenn schon die Mutter aus privaten Ambitionen heraus mit einem erklärten Feind der zwölfgöttlichen Lande und Kirchen zusammengearbeitet hatte - genauso wie es ja auch Praiosmin mit ihrem Rakolus oder sogar der kleingeistige [[Ordonyo di Alina]] mit seiner Ogerpauke getan hatten - so war dies der durchtriebenen Morena erst recht zuzutrauen, die aus demselben faulen Stamm wie ihre Vorfahren und üblen Verbündeten geschnitzt war.
Der kurze Gedanke an Ordonyo di Alina und sein unheilvolles Artefakt brachte sofort auch wieder die Erinnerungen an die Zeit des Ferkinasturms vor einigen Jahren zurück - und damit auch die an den heiligen Talisman ihrer Familia, dem sie es überhaupt verdankte, dass sie jetzt hier kniete und nicht in Borons Hallen. ''[[Griphonis Solaris]]''! Der Gedanke durchzuckte sie wie ein heißer Blitzstrahl - vor lauter Sorge um Belisetha und Richeza hatte sie das heilige Amulett ganz vergessen, das sie ja nach dem Ausglimmen des Feuers aus der Ruine La Dimenzias hatte bergen wollen! Sie musste so schnell wie möglich dorthin zurück, denn der Verlust des Talismans und Insigniums wäre noch unverzeihlicher und schwerwiegender als der eines Angehörigen, da es seit Generationen innerhalb ihrer Familia weitergegeben wurde - eigentlich aber seit ihrer Urahnin Praiana der Gleißenden der Suprema der Heiligen Reichskirche gehörte. Amando würde ihr nie verzeihen, wenn sie ihm den Verlust von Griphonis Solaris berichten musste ...
Sie schüttelte diese Gedanken fort - ihr Schwagervater hatte sie schließlich etwas gefragt: "Ich komme gerade von Talfan von Ragathsquell, der mein leiblicher Vetter ist, wie Ihr wisst. Nun ja, er ist ein dicker Zauderer geworden, würde im Falle eines Falles aber hinter uns stehen - ebenso natürlich die Geschlechter Bosquiriens wie Quirod-Bosquiria, von Sebeloh, Briesach, Wetterwacht - eventuell auch die Junker von Valenca und natürlich das Haus Schlehen aus Valpokrug, die Familia meines verstorbenen Mannes. Auch viele der Hal'schen Neuadligen liegen seit der answinistischen Usurpation mit dem Haus Harmamund über Kreuz, während sie Euch und Richeza größtenteils freundschaftlich verbunden sind. Ich glaube, auch sie würden sich im Fehdefall zumindest neutral verhalten oder im Zweifelsfall eher für uns als für die Harmamunds Partei ergreifen - erst recht, wenn die Umstände von Richezas Ermordung bekannt werden, wird die Empörung unter allen groß sein, die sie persönlich gekannt haben.
Aber ich will nicht von ihr wie von einer Toten sprechen, denn Ihr habt absolut recht, mit dem was Ihr sagt. Ich sah das Ganze nur aus recht großer Entfernung, und es wäre tatsächlich denkbar, dass eine andere Frau oder bloß ein Trugbild an Richezas Statt gehängt wurde. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Harmamunds zu finsterer Magie greifen, wenn Ihr Euch an die sinisteren Umstände von Gwains Flucht aus dem Staatskerker von Al'Muktur oder auch die Sache mit den ''Zwei Maiden von Ciragad'' erinnert, von denen Ihr damals gewiss auch gehört haben werdet ..."
----
'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Der alte Herr von Scheffelstein nickte. "Ich werde mich an meinen alten Freund, den [[Danilo Caerdonnati von Cres|Creser]] wenden und ihn über die aktuellen Entwicklungen informieren. Ihm ist zu trauen. Bleibt zunächst jedoch die Frage, welcher Magus oder welche Maga sich für uns unerkannt nach Harmamund  begäbe, um dort mehr über den Verbleib unserer Anverwandten und die Pläne Domna Morenas zu erfahren." Nachdenklich sah Hesindian seinen Gast an. "Meinen Sohn muss ich nicht fragen, er ist weit fort und wäre nur widerwillig zu einer solchen Tat bereit. Ein Lohnmagier? Oder kennt Ihr jemanden, der Euch loyal gegenüber steht und schweigen kann, solange es nötig ist?"