Radia von Franfeld: Unterschied zwischen den Versionen
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Nicht zuletzt drückt sich in ihrer verächtlichen Haltung gegenüber den Rescendientes wohl die Verbitterung aus, welche die meisten Mitglieder der [[Familia von Franfeld]] immer noch darüber empfinden, dass ihrem Ahn [[Fuocco von Franfeld]] sein Lehen durch Kaiser [[Alrik von Almada|Alrik]] entzogen wurde (s. [[Álvaros v. Franfeld]]). Noch Kaiser Reto entgegnete auf die Bitte des [[Piñal von Franfeld]], dem vormaligen Soberan der Familia, er möge den von Franfelds doch wieder den Baronstitel zugestehen, sie gäben um so vieles bessere Vögte denn Barone ab, dass er sie lieber als Vögte über eine ganze Grafschaft einsetzen würde, als sie erneut zu Baronen auch nur des armseligsten seiner Lehen zu machen. Der Kaiser war an diesem Tag wohl schlechter Laune, und einem Spötter von geringerem Stand würde Dom Piñal ohne Zweifel mit dem Säbel in der Hand geantwortet haben. | Nicht zuletzt drückt sich in ihrer verächtlichen Haltung gegenüber den Rescendientes wohl die Verbitterung aus, welche die meisten Mitglieder der [[Familia von Franfeld]] immer noch darüber empfinden, dass ihrem Ahn [[Fuocco von Franfeld]] sein Lehen durch Kaiser [[Alrik von Almada|Alrik]] entzogen wurde (s. [[Álvaros v. Franfeld]]). Noch Kaiser Reto entgegnete auf die Bitte des [[Piñal von Franfeld]], dem vormaligen Soberan der Familia, er möge den von Franfelds doch wieder den Baronstitel zugestehen, sie gäben um so vieles bessere Vögte denn Barone ab, dass er sie lieber als Vögte über eine ganze Grafschaft einsetzen würde, als sie erneut zu Baronen auch nur des armseligsten seiner Lehen zu machen. Der Kaiser war an diesem Tag wohl schlechter Laune, und einem Spötter von geringerem Stand würde Dom Piñal ohne Zweifel mit dem Säbel in der Hand geantwortet haben. | ||
Ironischerweise fiel die Verwaltung der Grafschaft Ragath vorübergehend tatsächlich an Radia von Franfeld, die Nichte Dom Piñals, nachdem Graf Julca Tilma ihr vor seinem Aufbruch in den Khômkrieg für die Dauer seiner Abwesenheit die Amtsgeschäfte übertragen hatte. Da der Graf aus dem Krieg nicht zurückkehrte, übte sie diese Funktion bis zur Neubelehnung der Grafschaft an [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] im Jahre [[Annalen:1015|1015]] | Ironischerweise fiel die Verwaltung der Grafschaft Ragath vorübergehend tatsächlich an Radia von Franfeld, die Nichte Dom Piñals, nachdem Graf Julca Tilma ihr vor seinem Aufbruch in den Khômkrieg für die Dauer seiner Abwesenheit die Amtsgeschäfte übertragen hatte. Da der Graf aus dem Krieg nicht zurückkehrte, übte sie diese Funktion bis zur Neubelehnung der Grafschaft an [[Brandil von Ehrenstein ä. H.]] im Jahre [[Annalen:1015|1015]] aus. In dieser Zeit behob sie nicht nur einigermaßen die katastrophale Lage der gräflichen Finanzen, sondern sorgte dabei angeblich, wie einige weniger wohlmeinende Zungen behaupten, nachhaltig auch eigenen Finanznöten vor. | ||
Eine Überprüfung durch die 'Augen der Kammer' scheiterte jedoch am Fehlen jeglicher Abrechnungsunterlagen aus der Regierungszeit des abenteuerlustigen Grafen Julca, welche Auskunft über die Finanzlage der Grafschaft beim Amtsantritt der Vögtin hätten geben können. Dazu kam, dass der ehemalige Sekretarius des Grafen, der die Finanzen der Grafschaft stets 'im Kopf' abgerechnet hatte, kurz nach Übernahme der Amtsgeschäfte durch {{PAGENAME}} ebenfalls spurlos verschwunden war. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht vermutet deshalb auch Graf Brandil, der von der Franfelderin in die Geschäfte der Grafschaft eingewiesen wurde, dass Domna Radia ihm dabei nicht alle Details ihrer Geschäftsführung offenbart haben könnte. | Eine Überprüfung durch die 'Augen der Kammer' scheiterte jedoch am Fehlen jeglicher Abrechnungsunterlagen aus der Regierungszeit des abenteuerlustigen Grafen Julca, welche Auskunft über die Finanzlage der Grafschaft beim Amtsantritt der Vögtin hätten geben können. Dazu kam, dass der ehemalige Sekretarius des Grafen, der die Finanzen der Grafschaft stets 'im Kopf' abgerechnet hatte, kurz nach Übernahme der Amtsgeschäfte durch {{PAGENAME}} ebenfalls spurlos verschwunden war. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht vermutet deshalb auch Graf Brandil, der von der Franfelderin in die Geschäfte der Grafschaft eingewiesen wurde, dass Domna Radia ihm dabei nicht alle Details ihrer Geschäftsführung offenbart haben könnte. | ||
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So errichtete sie für etliche aus dem in der ''Invasion der Verdammten'' gefallenen Eslamsbrück geflohene Klöpplerfamilien, denen sie in der Mark eine neue Heimstatt gewährte, vor den Toren der Stadt [[Ragath]] ein großzügiges Manufakturgebäude, und stellte die tobrischen Klöppler als Clienten der Vogtin unter ihren persönlichen Schutz. Dass die fremden Handwerker damit nicht nur vor Repressalien der städtischen Zünfte und des Ragather Gildenrates sicher sind, sondern zugleich von Domna Radia in geschäftlichen und vielen anderen Dingen persönlich abhängig bleiben, kommt den Interessen der Franfelderin dabei allerdings wohl sehr entgegen. | So errichtete sie für etliche aus dem in der ''Invasion der Verdammten'' gefallenen Eslamsbrück geflohene Klöpplerfamilien, denen sie in der Mark eine neue Heimstatt gewährte, vor den Toren der Stadt [[Ragath]] ein großzügiges Manufakturgebäude, und stellte die tobrischen Klöppler als Clienten der Vogtin unter ihren persönlichen Schutz. Dass die fremden Handwerker damit nicht nur vor Repressalien der städtischen Zünfte und des Ragather Gildenrates sicher sind, sondern zugleich von Domna Radia in geschäftlichen und vielen anderen Dingen persönlich abhängig bleiben, kommt den Interessen der Franfelderin dabei allerdings wohl sehr entgegen. | ||
Ihr bislang größter derartiger Schachzug bestand jedoch in der Gewährung eines Kredites von 50.000 Dukaten an die Ragather Bürgerschaft, welche damit ihren Verbindlichkeiten gegenüber Graf Brandil nachkam – ''conditio sine qua non'' für Ragath, um im Jahr [[Annalen:1018|1018]] | Ihr bislang größter derartiger Schachzug bestand jedoch in der Gewährung eines Kredites von 50.000 Dukaten an die Ragather Bürgerschaft, welche damit ihren Verbindlichkeiten gegenüber Graf Brandil nachkam – ''conditio sine qua non'' für Ragath, um im Jahr [[Annalen:1018|1018]] den Status einer Reichsstadt erlangen zu können. Ihren damit gewonnen politischen Einfluss in der Stadt nutzte sie sodann jahrelang, um die Wahl eines ordentlichen Ratsmeisters zu hintertreiben und als Quasi-Vogtin nicht nur in der umliegenden Mark, sondern auch in der Stadt Ragath selbst die Macht auszuüben. | ||
Damit hatte es ein Ende, als [[Annalen:1022|1022]] | Damit hatte es ein Ende, als [[Annalen:1022|1022]] ihr alter Widersacher Ludovigo Sforigan, der schon einmal in Folge der Answinkrise das Ragather Vogtsamt erlangt hatte, bis Domna Radia ihn aus dieser Position entfernte, nun vom Reichserzkanzler erneut zum Vogt der Stadt bestallt wurde. Seitdem steht der prächtige Palacio Franfeld in Ragath demonstrativ leer und die Vogtin der Mark hat sich auf ihren Landsitz bei Burginum zurückgezogen, wo sie sich dem Jagdvergnügen, ihrer Zucht Zornbrechter Bluthunde und – wie man gewiss annehmen darf – dem Schmieden finsterer Rachepläne widmet. | ||
Im Rahjamond [[Annalen:1028|1028]] | Im Rahjamond [[Annalen:1028|1028]] vermählte Domna Radia sich mit [[Amando von Viryamun]], dem jungen [[Mundillo]] des Waldwachter Barons [[Sumudan von Viryamun]] und schmiedete so ein Band mit den [[Descendiente|alten Familien der Hohen Waldwacht]]. | ||
{{DEFAULTSORT:Franfeld, Radia von}}[[Kategorie:Person]][[Kategorie:Nobleza]][[Kategorie:Vogt]][[Kategorie:Ragatier]][[Kategorie:Docenyo]] | {{DEFAULTSORT:Franfeld, Radia von}}[[Kategorie:Person]][[Kategorie:Nobleza]][[Kategorie:Vogt]][[Kategorie:Ragatier]][[Kategorie:Docenyo]] | ||